Für den Ernstfall gerüstet sein

12.05.2017
Großübung der umliegenden Wehren bei der Firma Wolf Systembau

Altenmarkt. (md) „Die Firma Wolf Systembau in Altenmarkt meldete am Freitagabend bei der Leitstelle einen Großbrand in der Fertighaus Produktionshalle, der bereits auf die Aluminiumfertigungshalle übergriff, zudem galten mehrere Personen als vermisst“. So oder so ähnlich könnte sich ein Szenario im Ernstfall bei der Firma Wolf Systembau abspielen. Nach Auslösung des Alarms trafen die Feuerwehren im Minutentakt auf dem weitläufigen Werksgelände ein. Eine große Herausforderung hierbei war, aus verschiedenen Richtungen die Wasserversorgung aufzubauen. Daher wurde aus dem Grundweiher eine Wasserversorgung sichergestellt, auf dem Werksgelände wurde zudem aus einem Brunnenschacht eine weitere Löschwasserversorgung aufgebaut, wobei der rückwärtige Teil der Lagerhalle vor einem Übergreifen der Flammen geschützt wurde. Weitere Wasserentnahmestellen waren die Unter- und Überflurhydranten. Mit den Drehleitern ging es hoch hinaus, denn auch von oben war es wichtig, den Brandherd in der Fertigungshalle zu bekämpfen. Eine große Herausforderung war es für die Dispo Wasser, die Versorgung vom Pumphaus am Stadtwald zur Aluproduktionshalle aufzubauen. Die Atemschutzträger der Wehren Künzing, Winzer, Forsthart und Osterhofen machten sich mit schwerem Gerät auf die Suche nach den zahlreichen vermissten Personen. So konnten nach und nach alle Vermissten gerettet werden und zum Sammelplatz an die Zuschneidehalle gebracht werden, wo die Erstversorgung vorgenommen wurde. Der neue TLF 4000 der Feuerwehr Osterhofen, das mit zwei Wasserwerfern ausgestattet, kam zum Einsatz, um das Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude zu verhindern. Die Koordination der einzelnen Wehren bei dieser Übung hatte Einsatzleiter und KBM Christoph Thiele der FFW Altenmarkt inne, der bei der Nachbesprechung sehr zufrieden mit dem Verlauf der Übung war. Er bedankte sich bei den elf teilnehmenden Wehren, die mit insgesamt 23 Fahrzeugen anrückten und damit eine 192 Mann und Frau starke Mannschaft zur Brandbekämpfung bereitstellten. Die Kinderfeuerwehr Winzer, die vor kurzem erst gegründet wurde, waren mit 15 Kindern vor Ort, um sich ein Bild von so einer großen Übung zu machen. Bei dieser Übung wurden insgesamt 3 500 Meter Schlauch verlegt, die Wasserentnahme erfolgte aus fünf verschiedenen Stellen, dabei wurden 4 000 Liter Wasser pro Minute zur Brandbekämpfung entnommen. Nach der Alarmierung hieß es bereits nach 17 Minuten „Wasser marsch“, die letzte Löschleitung war 45 Minuten später im Einsatz. Die Atemschutzträger retteten die erste Person nach 23 Minuten und die letzte der insgesamt elf Personen wurde nach 48 Minuten zur Sammelstelle der Verletzten gebracht. Bürgermeisterin Liane Sedlmeier dankte in ihren Grußworten den zahlreichen Florianijüngern und auch der Jugendfeuerwehr für die Teilnahme an einem Freitagabend zu solch einer großen Übung. „Es ist sehr wichtig für alle Wehren, das Wissen zu schärfen, die Gegebenheiten auf dem Gelände kennenzulernen, um im Ernstfall gerüstet zu sein“, sagte sie. Ein Dank ging an Jean-Luc Herrmann, den Geschäftsführer der Firma Wolf System Bau und deren Mitarbeitern, die der Einsatzleitung zur Verfügung standen, um die Maßnahmen der Brandbekämpfung vor Ort zu unterstützen. Jean-Luc Herrmann dankte für das Kommen der Wehren. „Es war an der Zeit, nach fünf Jahren hier wieder eine Großübung ab zu halten“, meinte er und zeigte sich beeindruckt, wie schnell die Wehren am Ort des Geschehens waren. Er hob die gute Zusammenarbeit und Leistung der einzelnen Wehren hervor, denn hier sehe man erneut wie wichtig die Arbeit im Ehrenamt sei. KBM Xaver Altschäfl dankte besonders der Jugend, die in kompletter Ausrüstung hier tatkräftig bei der Übung bei der Sache war. „Bleibt der Feuerwehr treu, denn ihr seid die Zukunft der Wehren“, so Altschäfl. KBI Erwin Wurzer schloss sich den Grußworten an und stellte fest, dass die Dispo Wasser ihre Aufgabe mit Bravour meisterte. Folgende Wehren beteiligten sich an dieser Großübung: Osterhofen, Altenmarkt, Forsthart, Wisselsing, Künzing, Winzer, Aholming, Arbing, Aicha a.d.Donau, Langenisarhofen, Hengersberg.

Quelle: Donau-Anzeiger