"Lebens – Rettungskarte"

13.09.2017
Für Ihre Sicherheit – der Monatstipp: ohne Sorgen durch den Alltag mit der Freiwilligen Feuerwehr Altenmarkt

Altenmarkt. Kaum vorstellbar, dass es in den 1970er Jahren große Widerstände gegen die Einführung des Sicherheitsgurtes im Auto gegeben hat. Aber schon solange es Automobile gibt, versuchen deren Hersteller durch technische Verbesserungen die Folgen eines Unfalls für die Fahrzeuginsassen zu mindern. Heutzutage wird bereits eine Vielzahl an Sicherheitseinrichtungen serienmäßig in Fahrzeuge eingebaut.

Was auf der einen Seite für Autofahrer ein deutliches Plus an Sicherheit bringt, stellt jedoch auf der anderen Seite die Feuerwehren vor immer neue Herausforderungen. Jeder Airbaggenerator oder jede weitere Fahrzeugbatterien birgt für die Retter eine zusätzliche Gefahrenquelle. Zudem sind moderne Autos insbesondere im Bereich der Fahrgastzelle immer robuster gebaut. Durch Karosserieversteifungen und neue Materialien oder Materialkombinationen stoßen herkömmliche Rettungsgeräte immer schneller an ihre Grenzen.

All diese Sicherheitseinrichtungen sind zum Schutz der Insassen bei einem Crash notwendig, können aber die Rettung nach einem Unfall verzögern, weil wertvolle Zeit für die Suche nach geeigneten Stellen zum Aufschneiden des Fahrzeugwracks verstreicht. Je schneller jedoch die Bergung erfolgt, desto höher sind auch die Überlebenschancen.

Der ADAC hat ermittelt, dass bei Fahrzeugen der Baujahre 2005 bis 2007 nur 20 Prozent der Bergeaktionen in weniger als 50 Minuten erfolgreich abgeschlossen wurden. Bei Pkw der Baujahre 1990 bis 1992 gab es noch doppelt so viele Fälle mit Rettungszeiten unter 50 Minuten. Wenn Schwerverletzte in den ersten 60 Minuten nach dem Unfall – der sogenannten "Goldenen Stunde" – ins Krankenhaus eingeliefert werden, erhöhen sich deren Überlebenschancen enorm.

Deshalb sollte in jedem Fahrzeug eine Rettungskarte vorhanden sein. Die Rettungskarte dient den Feuerwehren als Orientierungshilfe, da auf ihr alle rettungsrelevanten Hinweise vorhanden sind. Mit diesem Wissen, können die Feuerwehren eingeklemmte und verletzte Insassen deutlich schneller aus dem Unfallfahrzeug befreien.

Nach Einschätzung von Unfallforschern könnte die Zahl der Verkehrstoten in Europa um bis zu 2500 Personen pro Jahr reduziert werden, wenn jedes Auto eine Rettungskarte an Bord hätte. Und es wäre wirklich sehr einfach. Nahezu für alle Fahrzeuge können die Rettungskarten im Internet heruntergeladen werden. Diese sollten dann farbig ausgedruckt und hinter der Sonnenblende des Fahrers angebracht werden. Automobilclubs und Versicherungen bieten zum Teil auch noch Aufkleber für die Windschutzscheibe an, die darauf hinweisen, dass sich im Inneren des Autos eine Rettungskarte befindet.

Zwei Minuten Zeitaufwand für das Ausdrucken und Anbringen der Rettungskarte können Leben retten. Die Feuerwehr Altenmarkt wünscht stets gute und unfallfreie Fahrt. Und sollte doch etwas passieren: Unter der Notrufnummer 112 ist schnell Hilfe da!− oz

Quelle: Osterhofener Zeitung