Putzmittel – die unterschätzte Gefahr

13.04.2017
Für Ihre Sicherheit – der Monatstipp der Freiwilligen Feuerwehr Altenmarkt

Altenmarkt. Das Haus muss sauber sein, falls plötzlich Besuch hereinschneit, und am besten soll es auch noch gut riechen. Ein Glück, dass die Industrie hierfür zahlreiche Helferlein zu bieten hat. Doch gerade weil Reinigungs- und Waschmittel täglich in den Haushalten eingesetzt werden und sie so allgegenwärtig sind, wird eine mögliche Gefährdung von Gesundheit und Umwelt durch ihre Verwendung häufig unterschätzt. Ein achtsamer Umgang mit diesen Mitteln und das Wissen, wie im Notfall zu reagieren ist, sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Grundsätzlich sollten alle Reinigungsmittel, aber auch andere chemischen Produkte wie Dünger, Schädlingsbekämpfungsmittel und ähnliches so aufbewahrt werden, dass Kinder dazu keinen Zugang haben. Auf keinen Fall solche Flüssigkeiten in Getränkeflaschen umfüllen! Kinder, aber auch Erwachsene, könnten versehentlich davon trinken.

Hier ist dann schnelles Handeln gefordert, denn diese Substanzen können lebensgefährlich sein. Die Mitarbeiter der Giftnotrufe (für Bayern 089/19240) informieren hier über das weitere Vorgehen.

Reinigungsmittel gelten wegen ihrer Inhaltsstoffe wie Tenside, Konservierungsmittel, Phosphor- und Stickstoffverbindungen sowie Duft- und Farbstoffen als gefährlich. Bei Menschen und Haustieren können dadurch Allergien ausgelöst werden, Hautreizungen oder sogar Verätzungen auftreten. Ferner können bei unsachgemäßer Anwendung die Atemwege und die Lunge geschädigt werden. Aufgedruckte Sicherheitshinweise sollten deshalb unbedingt gelesen und beachtet werden.

Es ist sinnvoll, beim Putzen Handschuhe zu tragen und diese nach Gebrauch mit Wasser abzuspülen, um ätzende Rückstände zu entfernen. Kommt Haut mit Putzmittel in Kontakt, sollten die betroffenen Stellen schnell und gut abgewaschen werden. Gelangen Reiniger in die Augen, müssen diese umgehend und mit reichlich Wasser gespült werden, ein Arztbesuch ist ratsam. Damit leicht flüchtige Substanzen nicht die Raumluft belasten, ist es empfehlenswert, beim Putzen für eine gute Belüftung der Räume zu sorgen.

Auch wenn man sich davon ein besseres Putzergebnis verspricht, sollten Reinigungsmittel niemals gemischt werden. Je nach Inhaltsstoffen können hierbei heftige chemische Reaktionen entstehen. Werden z.B. chlorhaltige Reiniger, wie sie bei Rohr- oder Badreinigung Verwendung finden, mit Säuren aus WC-Reinigern oder essighaltigen Reinigern vermischt, wird Chlorgas freigesetzt. Dieses ist in höchstem Maße giftig und kann beim Einatmen zu schweren Verätzungen der Atemwege und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Auch für die Umwelt hat unser "Putzwahn" gravierende Folgen. Gerade die Stoffe, die für Keimfreiheit sorgen, zeigen ihre Wirkung auch weiterhin in der Kläranlage oder in den Flüssen.

Wer im Sinne der Gesundheit und des Umweltschutzes putzen möchte, sollte beim Kauf seiner Reinigungsmittel auf Produkte zurückgreifen, die mit dem Ecolabel der EU ausgezeichnet sind. Auf der Internetseite der Feuerwehr Altenmarkt unter www.ffw-altenmarkt.de finden sich Hinweise zu den Gefahrensymbolen auf Putzmittelflaschen.− oz

Quelle: Osterhofener Zeitung