Wenn die Pfanne brennt!

04.05.2017
Für Ihre Sicherheit – der Monatstipp: Ohne Sorgen durch den Alltag mit der Feuerwehr Altenmarkt

Altenmarkt. Zum heutigen "Internationalen Tag der Feuerwehrleute" informiert die FF Altenmarkt mit ihrem Monatstipp über Hilfe bei Fettbrand: Gerade wenn man zu Kochen beginnt, läutet das Telefon oder es klingelt an der Haustüre und schon ist die Pfanne auf dem Herd sich selbst überlassen. So oder ähnlich beginnt sehr häufig die Entstehungsgeschichte von Wohnungsbränden. Trotz modernster Technik und Sicherheitshinweisen der Hersteller nimmt die Anzahl der Unfälle und Brandschäden in Küchen nicht ab. Sehr oft ist dabei überhitztes Öl oder Fett im Spiel. Abgesehen vom materiellen Schaden können solche Situationen mit schweren Verbrennungen und Rauchvergiftungen, im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Nachfolgende Verhaltensregeln sollen helfen, gefährliche Situationen zu vermeiden bzw. richtig darauf zu reagieren. Kochgeräte wie Herde, Fritteusen usw. sollten nicht unbeaufsichtigt und unsachgemäß benutzt werden. Brennbares Material z.B. Geschirrtücher, Küchenrolle oder Kunststoffgeschirr dürfen sich nicht in unmittelbarer Nähe solcher Geräte befinden oder sogar darauf abgestellt werden. Nie tropfnasses Bratoder Frittiergut in heißes Fett oder Öl geben, da durch die Flüssigkeit das Herausspritzen von Fett noch verstärkt wird und Verbrennungsrisiko besteht. Nicht unnötig mehr Fett verwenden als für den Kochvorgang notwendig ist. Überhitztes Öl beginnt zuerst zu rauchen, ein weiterer geringer Temperaturanstieg reicht aus und es kommt zur Selbstentzündung. Da verunreinigtes und gealtertes Fett einen deutlich niedrigeren Flammpunkt hat, ist es ratsam, frisches Fett zu verwenden. Auch verunreinigte Filtermatten in Dunstabzügen sollten rechtzeitig gewechselt werden. Fettrückstände können sich bei großer Hitze am Herd oder offener Flamme (Gasherd oder beim Flambieren) entzünden. Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal zum Fettbrand kommen, muss zwar schnell, aber mit Bedacht reagiert werden! Wichtigste Verhaltensregel: Brennendes Fett nie mit Wasser löschen! Trifft Wasser auf brennendes Fett, verdampft es schlagartig und es entsteht eine lebensgefährliche Fettexplosion. Wenn man bedenkt, dass ein Liter Wasser knapp 2000 Liter Wasserdampf erzeugt, ist die Dimension vorstellbar. Die wirkungsvollste und schnellste Löschmethode ist das Aufsetzen eines möglichst passenden Deckels auf das Kochgefäß, um das Feuer zu ersticken. Außerdem soll umgehend die Hitzezufuhr weggenommen bzw. der Topf von der heißen Herdplatte gezogen werden. Wichtig ist dabei, auf ausreichenden Eigenschutz zu achten. Um die Gefahr einer Rückzündung zu vermeiden, ist der Deckel auf dem Topf zu lassen, bis dieser deutlich abgekühlt ist. Löschdecken sind für Fettbrände nur bedingt geeignet, da sie durchbrennen können. Auch Pulver- oder Kohlendioxidlöscher (CO2) führen häufig nicht zum gewünschten Ergebnis. Gute Löscherfolge erzielt man dagegen mit speziellen Fettbrandlöschern. Schon innerhalb weniger Sekunden können Fettbrände außer Kontrolle geraten, deshalb sollte man sich nicht scheuen, unverzüglich die Feuerwehr (Notruf 112) zu verständigen! Wie Fettexplosionen in der Realität aussehen, kann man bei Vorführungen während des Maifestes der Feuerwehr Altenmarkt am Samstag, 6. Mai, erleben. − oz

Quelle: Osterhofener Zeitung


Foto: Helmut Thalhauser, Feuerwehrmann und Koch: "Ob in der großen oder in der kleinen Küche, beim Umgang mit heißem Öl oder Fett ist immer höchste Vorsicht geboten"! − Foto: FF